idee & gestaltung? media.dot

Ruthenische HaeuserIm Zuge der Kolonisierung Südosteuropas im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wurde auch die Marmarosch, das drittgrößte ungarische Komitat der österreichisch-ungarischen Monarchie, von deutschsprachigen Kolonisten besiedelt.

Diese Kolonisten kamen hauptsächlich aus dem oberösterreichischen Salzkammergut und aus der slowakischen Zips, einer „deutschen Sprachinsel“ im östlichen Vorland der Hohen Tatra, die damals ebenfalls Teil der Monarchie war und Felvidék, d. h. Oberungarn, genannt wurde. Die Ansiedler sollten einerseits die Wälder der Waldkarpaten roden, Flöße erstellen und mit ihrer Hilfe das Salz, an dem die Marmarosch sehr reich war, über die Theiß bzw. die Donau zu den Hauptumschlagplätzen befördern. Andererseits sollten die Ansiedler eine moderne Waldbewirtschaftung einrichten und sichern.

Arbeitskräfte aus dem Salzkammergut

Karte RumaenienUnd immer, wenn man in der österreichisch-ungarischen Monarchie Salz- oder Holzarbeiter benötigte, warb man sie aus dem Salzkammergut an, weil man einerseits ihre Fachkenntnisse schätzte und weil andererseits das „Kammergut“ oft überbevölkert war, während in vielen Teilen der Monarchie Mangel an Arbeitskräften herrschte. Auch in diesem Fall bevorzugte man Fachkräfte aus dem Land ob der Enns, obwohl es deren auch in der Steiermark und in Tirol nicht mangelte. So legte die ungarische Hofkammer in Pressburg der Kaiserin MARIA THERESIA einen Plan zur Anwerbung von 80 bis 100 Holzknechten, vier Rottmeistern und einem Waldmeister vor. Die Kaiserin genehmigte am 15. März 1775 den Antrag und bestimmte als Kommissäre für die Verhandlungen den Hofkammerrat VON KEMPELEN und den Administrator der Marmarosch, WOLFGANG RUDNYANSZKY. Nach langwierigen Einigungsdebatten konnten die Kommissäre die an sich recht günstigen Arbeits- und Lohnbedingungen des Salzkammergutes auch für die Marmarosch durchsetzen und diese in den sogenannten „Bedingnissen“, d. h. in einem Arbeitsvertrag, festhalten. Nicht schon im Sommer – wie geplant –, sondern erst am 6. Oktober 1775 sind schließlich 40 Familien aus Ebensee, 29 aus Ischl, sieben aus Goisern sowie weitere aus Gmunden und Umgebung von der Sammelstelle am Traunsee per Schiff aufgebrochen.  Marmarosch 

Finden Sie das Thema interessant? Mehr zur Besiedlung der Marmarosch können Sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift BRAUCHma! (Nr. 267) nachlesen.  

Hier können Sie das Magazin BRAUCHma! abonnieren (Jahresabo: 12 Euro, 4 Ausgaben).

Terminvorschau
Keine Termine
Geschäftsstelle

Öffnungszeiten

Nach telefonischer Terminvereinbarung

Kons. Günther Kreutler:      +43 664 / 5443375


 E- Mail senden